Interview
GUTE BERATER/INNEN SOLLTEN SICH AN STÄNDIG WECHSELNDE SITUATIONEN ANPASSEN KÖNNEN
Debora Iraca studiert Management Engineering am Politecnico di Milano. Nach ihrem Praktikum bei Syngroup Italia SRL erzählt sie über erste Erfahrungen im Consulting und wie sich ihre Perspektiven verändert haben.
Frau Iraca, was studieren Sie?

Der Studiengang „Management Engineering“ am Politecnico di Milano, den ich derzeit besuche, bildet Fachleute mit multidisziplinären Fähigkeiten aus. Das erste Studienjahr ist mehr auf wissenschaftliche, ingenieurwissenschaftliche und technische Disziplinen ausgerichtet. Das zweite und dritte Studienjahr orientiert sich mehr an Kursen zur Wirtschafts-, Organisations- und Unternehmensführung. Am Ende des dritten Studienjahres kann man wählen, ob man – wie ich – ein Projekt in einem Unternehmen begleitet oder an einem Management-Workshop teilnimmt. Nach dem Ende des Bachelor-Studiums folgt ein zweijähriges Master-Studium und Studentinnen und Studenten haben eine großen Auswahl an Spezialisierungsmöglichkeiten.

Hatten Sie bei Syngroup Ihren ersten Kontakt mit der Arbeitswelt?

Ja, für mich war die Arbeit bei Syngroup die erste Arbeitserfahrung im Zusammenhang mit meinem Studienfach.

Mit welchen Erwartungen haben Sie Ihr Praktikum begonnen?

Ich wollte die Beratungstätigkeit näher kennenlernen, die praktischen Aspekte der Arbeitswelt vertiefen und lernen, die theoretischen Modelle, die ich gelernt habe, zu nutzen.

Beratung ist ein spezifisches Berufsfeld. Was hat Ihnen an der Arbeitsweise von Beratern gefallen?

Zweifellos ist es die große Anpassungsfähigkeit, die mir an der Arbeitsweise von Beratern besonders aufgefallen ist. Damit meine ich die Fähigkeit, in unterschiedlichen Kontexten und mit unterschiedlichen Menschen zu arbeiten und zu interagieren und die durchgehend positive Einstellung gegenüber Innovationen und neuen Möglichkeiten.

Und was war nicht ganz so überzeugend?

Ständig neue Projekte in verschiedenen Unternehmen zu verfolgen, in der Beratung nicht immer am gleichen Ort zu arbeiten, sondern je nach Aufgabe umzuziehen: das ist meiner Meinung nach ein Aspekt dieser Arbeitswelt, der nicht für jeden geeignet ist.

Sie haben an einem Projekt im Bereich der Herstellung von professionellen Kaffeemaschinen mitgearbeitet. Wenn Sie heute an der Bar einen Kaffee trinken, was geht Ihnen durch den Kopf, während der Barkeeper seine Maschine bedient?

Das Projekt war auch deshalb für mich so spannend, weil ich jetzt, wenn ich eine Bar betrete, mehr auf die Qualität des Kaffees, die Maschinen und ihre Funktionsweise achte. Ich denke zum Beispiel an die vorhandenen Dampfstäbe, die Art des Monitors, der für die Kaffeeausgabe verwendet wird, oder auch an das Material der Außenverkleidung.

Welche Eigenschaften sollte Ihrer Meinung nach ein guter Berater, eine gute Beraterin mitbringen?

Meiner Meinung nach sollten gute Berater Personen mit großer Flexibilität sein, die in der Lage ist, sich in ständig wechselnde Situationen einzufügen. Sie sollten in der Lage sein, Schwierigkeiten zu erkennen und flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Und sie sollten über große Problemlösungsfähigkeiten verfügen und in der Lage sein, verschiedene Perspektiven innerhalb einer Organisation zu hinterfragen und anzuregen.

Und gute Kollegen und Kolleginnen?

Ich glaube, Vertrauen ist die Grundlage in der Beziehung zu Kolleginnen und Kollegen. Es ist der erste Schritt, um eine effektive zwischenmenschliche Kommunikation zu fördern, gemeinsam aufzubauen und mit Aufrichtigkeit und Empathie in Beziehung zu treten.

Ein gutes Arbeitsumfeld?

Ein gutes Arbeitsumfeld sollte sich durch ein starkes Gefühl der gemeinsamen Verantwortung, des Engagements, des Zusammenhalts und der Harmonie auszeichnen. Es ist wichtig, Probleme gemeinsam anzugehen und kollektive Ziele über individuelle Ziele zu stellen.

Werden Sie uns einen Lebenslauf schicken, wenn Sie Ihr Studium beendet haben?

Sicher, sehr gerne.

Vielen Dank!
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